Ukraine-Bayern
Ukrainisch-bayerische Beziehungen sind ein wichtiger Bestandteil der bilateralen Partnerschaft zwischen der Ukraine und der Bundesrepublik Deutschland.
Die Zusammenarbeit zweier Länder hat offiziell mit der am 29. Januar 1990 erfolgten Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung über die Hauptausrichtungen der Partnerschaft angefangen.
Später folgten dementsprechend mehrere gegenseitige Besuche von Vertretern beider Länder.
Besonders aktiv und dynamisch entwickelte sich die Zusammenarbeit zwischen den juristischen, landwirtschaftlichen, ökonomischen und finanziellen Behörden.
Bei der Fußball-Europameisterschaft 2012 hat Bayern der Ukraine in der Organisation der Vorbereitungen zur Meisterschaft geholfen.
Zur Entwicklung und Systematisierung der Zusammenarbeit auf der regierungsebene wurde 1991 Ständige ukrainisch-bayerische Arbeitskommission gegründet, die regelmäßig in Kyjiw und München, zuletzt aber in Nürnberg (2019) Sitzungen veranstaltet.
Ukrainisch-bayerische wirtschaftliche Zusammenarbeit
Bayern ist eines der wirtschaftlich stärksten Regionen Europas und der Welt, daher ist es natürlich ein wichtiger Partner für die Ukraine zur Bindung von lokalen und internationalen Projekten. Diese Beziehungen entwickeln sich sowohl auf der Regierungsebene, als auch direkt zwischen den Unternehmen. Die Ukraine ist in den letzten Jahren zu wichtigen produktionsstandort für bayerische Firmen geworden. Bayern ist als Investitionspartner sowie ein Expert- und Messenstandort für die ukrainischen geschäftsleute vom besonderen Interesse.
Von beiden Seiten wurde viel Arbeit zur Intensivierung der geschäftlichen Kontakte geleistet (Wirtschaftskonferenze, gegenseite thematische besuche von geschäftsleute, Tätigkeit des Vertreters der Bayerischen Wirtschaft in der Ukraine etc.), weswegen die Entwicklungstendenz stabil positiv wachsend ist. Die Handlungsbilanz, bestehend aus gegenseitiger Exporte und Importe, wächst jedes Jahr.
Hauptsächlich werden aus der Ukraine vor allem die Produkte chemischer, metallurgischer, maschinenherstellender, landwirtschaftlicher Industrie, die Textil- und Nahrungsmittelwaren nach Deutschland exportiert.
Große bayerische Investoren, vor allem solche berühmten Unternehmen wie „Deutz-Fahr“, „Knauf“, „Hipp“, „Siemens“, „Walter Bau“, „Leoni“, "Fixit" arbeiten aktiv auf dem ukrainischen Markt.
Ukrainisch-bayerische kulturelle und humanitäre Partnerschaft
1993 wurde ein Abkommen über die ukrainisch-bayerische Zusammenarbeit im kulturellen und humanitären Bereich unterschrieben.
Seit 1992 ist in der Ukraine die Hanns-Seidel-Stiftung mit ihrem kiewer Büro tätig. Seit 1993 funktioniert in Odessa ein Bayerisches Haus.
Jährlich finden „Ukrainische Wochen in Bayern“ statt.
Es gibt 8 ukrainisch-bayerische Städtepartnerschaften, darunten Kyjiw-München, Odessa-Regensburg, Charkiw-Nürnberg, und 2 Bezirke mit den Partnerregionen in der Ukraine.
Ein wissenschaftlicher Austausch zwischen den Hochschulen ist ebenfalls von großer Bedeutung. Ungefähr 1500 Ukrainischer studieren in Bayern. Mehrere Studierende nehmen an gegenseitigen Partnerschaftsprogrammen zum interkulturellen und wissenschaftlichen Austausch teil.
Bayern ist eines der Weltzentren der Ukrainischen Diaspora. In München funktionieren die ukrainische griechisch-katholische Kirche, Ukrainische Freie Universität, zahlreiche ukrainische gemeinnützige Vereine.
Viele bayerische wohltätige Organisationen realisieren ihre Projekte für die Bedürftigen in der Ukraine, u.a. für die Betroffenen von dem Krieg im Osten der Ukraine.